Finanziert und gefördert durch das Stadtschulamt Frankfurt:


Seit dem 01. Februar 2019 ist das Internationale Familienzentrum e.V. Träger der Jugendhilfe Grundschule - Bildungsregion Mitte, eine von insgesamt sechs Bildungsregionen in Frankfurt am Main.

Die Bildungsregion ist sehr groß (s. Schaubild) und erstreckt sich vom Gallus bis zum Alleenring sowie vom Main bis nach Rödelheim und umfasst insgesamt 17 Grundschulen.

Mit dem Start des Projekts wurden die ersten drei Grundschulen (Modell 1) mit jeweils einer halben Personalstelle ausgestattet. Zum Schuljahresbeginn 19/20 folgten drei weitere Grundschulen sowie eine halbe Personalstelle für Modell 2.

Für das gesamte Projekt Jugendhilfe Grundschule - Bildungsregion Mitte stehen insgesamt 6,5 Personalstellen zur Verfügung, ebenso wie für die Träger in den anderen fünf Bildungsregionen.

Zum Schuljahresbeginn 20/21 starteten wir an weiteren drei Grundschulen und erweiterten das Modell 2 um eine halbe Stelle. Aktuell arbeiten wir mit 4,5 Personalstellen an 9 Grundschulen, einer vollen Personalstelle Modell 2 sowie einer halben Stelle für die Koordination des Projekts Jugendhilfe Grundschule.


Modell 1

Die jeweiligen Kolleg*innen vor Ort bieten ihre Hilfe und Unterstützung für alle Schüler*innen (SuS) im Rahmen der folgenden vier Bausteine an:

  1. Soziales Lernen
  2. Professionelle Ansprechperson für SuS, Eltern und Lehrer*innen
  3. Übergänge begleiten
  4. Bedarfsorientierter Kleingruppenangebote

In Abstimmung mit den Schulen entwickeln die Jugendhilfemitarbeiter*innen entsprechende Angebote, ausgerichtet an die individuellen Bedarfe an den jeweiligen Grundschulen. Im Einzelnen sind die Angebote eine Auswahl aus den vielfältigen Methoden der vier Bausteine.

Soziales Lernen als Beitrag zu einer positiven Schulkultur:
Für die Entwicklung einer positiven Schulkultur ist es notwendig, dass alle Beteiligten gemeinsam Verantwortung für das soziale Miteinander übernehmen. Soziales Lernen trägt dazu bei, dass sich Kinder am Ort Schule wohl und akzeptiert fühlen und die vielfältigen Herausforderungen des Schulalltags möglichst gut bewältigen können. Das Angebot wird klassenbezogen umgesetzt. Es fördert und ermöglicht Prozesse des sozialen Lernens durch die Bereitstellung standortbezogener und standortübergreifender Begegnungs- und Interaktionsmöglichkeiten der Kinder. Zentrale Themen sind die Stärkung des Selbstkonzepts, der Kommunikations-, Beziehungs- und Gruppenfähigkeit, das gegenseitige Kennenlernen, Partizipation sowie der Erwerb von Kompetenzen zur Konfliktbewältigung. Jugendhilfe bringt hier sowohl in Bezug auf die Arbeit mit den Kindern als auch auf Steuerungsebene - bei der Konzeption der inklusiven Weiterentwicklung in der Schule - spezifische methodische Kompetenzen ein.

Professionelle Ansprechperson für SuS, Eltern und Lehrer*innen:
Kinder finden mit ihren Anliegen Gehör. Die Jugendhilfe in der Grundschule ist für die Zielgruppe niedrigschwellig am Ort Schule erreichbar und bietet qualifizierte Angebote zur Beratung sowie Kommunikationsmöglichkeiten bei Konflikten. Für Eltern ist sie ansprechbar bei kindbezogenen Anliegen. Sie berät Eltern und kann weitere professionelle Unterstützungsangebote vermitteln. Die Inanspruchnahme ist freiwillig. Die fallbezogene Zusammenarbeit mit den anderen Fachkräften vor Ort (Beratungsteam, kollegiale Fallberatung) ist obligatorisch.

Übergänge begleiten:
Die Willkommenskultur der Grundschulen wird durch das Angebot der Jugendhilfe in der Grundschule unterstützt, z. B. bei der Ausgestaltung klassenbezogener Gruppenprozesse. Die Jugendhilfe unterstützt damit das selbstbewusste Sich-Einbringen der Kinder in der neuen Schulkultur. Angebote zum Übergang in die weiterführenden Schulen können am Standort sowohl mit einzelnen Klassen als auch jahrgangsübergreifend durchgeführt werden. Mehrere Standorte können dabei kooperieren.

Bedarfsorientierte Kleingruppenangebote:
Das Setting einer Kleingruppe ermöglicht Schülerinnen und Schülern klassen- und jahrgangsübergreifendes Lernen von- und miteinander. Eine gelungene Interaktion zwischen Kindern und Bezugsperson/ Gruppenleitung in einer heterogenen Gruppe schafft die Basis für Lernanlässe und setzt Selbstbildungsprozesse in Gang. Die Unterschiedlichkeit der Kinder wird thematisiert und als Stärke wahrgenommen. Der individuelle Blick auf das Kind ist grundlegend.


Modell 2

Ergänzend zu Modell 1 soll ein Teil der Gesamtressource ( 6,5 Personalstellen) für die jeweilige Region in Form eines regionalisierten Angebots vorgehalten werden. Von der Gesamtressource können 0,5 bis 1 Stelle für Modell 2 eingesetzt werden. Grundschulen, die nicht über ein dauerhaft verortetes Angebot verfügen, soll durch die Bereitstellung eines flexiblen Angebots die Möglichkeit offenstehen, das gemeinsame Lernen aller am eigenen Standort mit sozialpädagogischen Angeboten zu flankieren. Flexible Angebote bieten darüber hinaus die Möglichkeit regionale Schwerpunktthemen im Verbund umzusetzen.

Modell 2 kann je nach Nachfrage der Grundschulen als standortbezogenes Angebot, regionalisierter Prozessbaustein, oder verbundenes System von Modell 1 und Modell 2 umgesetzt werden.

Folgende Vorhaben können im Modell 2 angeboten werden:

  • Unterstützung bei der Implementierung von Projekten zum Sozialen Lernen vor Ort
  • Unterstützung bei der Implementiertung von Konzepten zur Begleitung der Übergänge 
  • Ausgestaltung bedarfsorientierter Kleingruppenangebote
  • Ausgestaltung übergreifender, regionaler Angebote